Ethische Aspekte der Nanotechnologie
Mit dem Begriff "Nanotechnologie" wird eine Vielzahl von Anwendungen in unserer technisierten Lebenswelt bezeichnet, die sich an der Größe der betrachteten Partikel orientiert. Die Bezeichnung leitet sich von dem griechischen "nanos" - Zwerg ab und bezieht sich auf Teilchen in der Größenordnung einzelner Atome bis zu 100 Nanometer. Ein Nanometer ist ein Milliardstel Meter. In diesen Dimensionen spielen die Oberflächeneigenschaften der Partikel eine größere Rolle als ihre Chemie, es kann zu quantenphysikalischen Effekten kommen.
Die Nanotechnologie wird als Querschnittstechnologie angesehen, die in vielen Bereichen neue Impulse beinhalten kann. Wie bei jeder neuen Technologie stehen auch hier hohe Erwartungen an die wirtschaftlichen Chancen und Potentiale im Vordergrund. Um zu vermeiden, dass Anwendungen der Nanotechnologie zu Umwelt- und Gesundheitsgefahren führt, ist eine konsequente Technikfolgenabschätzung und Risikoforschung vor dem Hintergrund der Verantwortungsethik mit einem angemessenen wissenschaftlichen und finanziellen Aufwand unabdingbar.
Die öffentliche Wahrnehmung sollte nicht nur auf die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und Zukunftsoptionen gelenkt werden, sondern es sollte auch eine intensive gesellschaftliche Risikokommunikation stattfinden. Wichtig ist es, den Dialog nicht nur mit informierten Akteuren aus Wissenschaft, Technik, Industrie, Behörden und NGOs zu suchen, sondern auch die breite Bevölkerung ausgewogen zu informieren.
Die kirchlichen Umweltbeauftragten entwickelten in einer Stellungnahme in erster Linie ethische Kriterien für eine Beurteilung der Nanotechnologie unter Berücksichtigung von Gesundheits- und Umweltaspekten.