DNA, künstlerische Darstellung

Gentechnik und Biotechnologie

Welche Chancen und Risiken verbinden sich mit der Neuen Gentechnik (NGT)? Wie wird CRISPR in der Kirche beurteilt? Dürfen Pflanzen und Tiere zum Patent angemeldet werden?

Gentechnik in Landwirtschaft und Ernährung

Die Gentechnik ist ein Teil der Biotechnologie. Immer dann, wenn mit Hilfe besonderer Verfahren die Erbinformation der Lebewesen analysiert oder verändert werden, sprechen wir von Gentechnik. Mit Verfahren der "Neuen Gentechnik" (NGT) erfolgen neue Eingriffstiefen in die Grundlagen des Lebens, wobei die Zeitspannen, in denen Veränderungen erzielt werden, gegenüber der Evolution wesentlich verkürzt sind. Dies führt zu neuen Herausforderungen in der Wissenschaft, deren ethische Beurteilung auch in den Kirchen als wichtige gesellschaftliche Aufgabe wahrgenommen wird.

Seit die ersten gentechnisch veränderten Pflanzen kommerziell angebaut und in Lebens- und Futtermitteln Verwendung fanden, begleiten die kirchlichen Umweltbeauftragten diese Entwicklung. Ihre ethische Beurteilung führte zu dem Schluss, dass gentechnisch veränderte Pflanzen für eine ausgewogene Ernährung nicht notwendig sind. Aufgrund der mit dem Anbau verbundenen ökologischen Risiken setzten sie sich mit der Kampagne "Keine Gentechnik auf Kirchenland" dafür ein, dass auf kirchlichen landwirtschaftlichen Pachtflächen keine gentechnisch veränderten Pflanzen angebaut werden. Im Musterpachtvertrag der EKD ist ein Gentechnikanbauverbot vorgeschrieben.

Kampagne "Keine Gentechnik auf Kirchenland" (Grafik)

Beschlüsse der Landeskirchen (Text)

 

Nachrichten zu Gentechnik und Biotechnologie

Der Arbeitskreis kirchlicher Investoren legt die 5. Auflage seines Leitfadens für kirchliche Investoren vor.

Vor dem Bundeskanzleramt wurden am 1.12.2022 420.757 Unterschriften der Petition „Nicht hinter unserem Rücken – kein Freifahrtschein für neue Gentechnik in unserem Essen!“ von Vertreterinnen und Vertretern eines breiten Bündnisses von Organisationen aus Umwelt- und Verbraucherschutz sowie Land- und Lebensmittelwirtschaft an die Parlamentarische…

Politik muss Missbrauch des Patentrechtes stoppen!

Am 16. November 2021 hat das Europäische Patentamt (EPA) Patentansprüche auf Fische gestrichen. Das EPA schloss sich der Auffassung der Einsprechenden an und entschied, dass die so gefütterten Fische nicht erfinderisch sind.

Die EU-Kommission hat im Herbst 2021 zu einer öffentlichen Konsultation zur Regulierung von Verfahren der Neuen Gentechnik aufgerufen. Weit über 70.000 Stellungnahmen gingen dazu ein. Auch die AGU hat dazu eine Stellungnahme abgegeben.

Worum geht es bei der Debatte um die Zulassung von Pflanzen und Tieren, die mit Hilfe von Verfahren hergestellt wurden, die als "Neue Gentechnik" bezeichnet werden? Warum ist die Kennzeichnung von Produkten der Neuen Gentechnik wichtig?

Seit Jahren lobbyieren Industrie und gentechnikfreundliche Politiker*innen dafür, neue Gentechnikverfahren wie CRISPR/Cas von der Gentechnik-Gesetzgebung auszunehmen. Sie wollen damit die derzeitige Definition von Gentechnik aufweichen. Das gefährdet die Wahlfreiheit und die Sicherheit von Mensch und Umwelt.

 

Seit vielen Jahren werden Patente auch auf Lebewesen und deren Bestandteile erteilt. Die Patente beschränken sich nicht nur auf gentechnisch veränderte Organismen, sondern erstrecken sich auch auf herkömmlich gezüchtete Pflanzen und Tiere. Wir beantworten hier einige häufig gestellte Fragen zu Biopatenten.

Gene Drives sind die möglicherweise gefährlichste Anwendung der Gentechnik in der Umwelt: Einmal in die Natur freigelassen, setzen gentechnisch veränderte Gene Drive-Organismen unkontrollierbare gentechnische Kettenreaktionen in Gang. Ziel ist es, ganze Tier- und Pflanzenpopulationen auszurotten oder Biowaffen herzustellen.

Neue Gentechnische Verfahren (NGT) werden in den Medien häufig als das Mittel der Wahl gegen Ertragsverluste in der Landwirtschaft durch den Klimawandel und zur Bekämpfung des Welthungers propagiert. Als besonders erfolgversprechend wird die Methode CRISPR/Cas, die „Gen-Schere“ angesehen. Wir möchten hier einige Antworten auf häufig gestellte…