Der tägliche Gang in den Laden zum Einkauf der Lebensmittel ist uns eine Selbstverständlichkeit, aber dabei haben wir uns immer mehr von den Ursrprüngen unserer Ernährung entfernt. In unserer hoch technisierten Gesellschaft ist eine neue Beziehung zu den Herkünften von Brot, Butter, Käse, Äpfeln und Möhre erforderlich. Neben der Versorgung mit Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen hat die Landwirtschaft aber auch die Aufgabe der Erhaltung und Pflege unserer Kulturlandschaften und steht so in einem ständigen Konflikt von Ökonomie und Ökologie, der durch weitere Flächennutzungsansprüche durch Siedlung und Erneuerbare Energie verstärkt wird.
Nutztier und Mitgeschöpf!
Die gesellschaftliche Debatte um das „System Billigfleisch“ umfasst auch das Thema Tierwohl. Mit diesem Thema und den verantwortungsethischen Fragen entlang der gesamten Lebensmittelproduktionskette hat sich die Kammer für nachhaltige Entwicklung der EKD bereits 2019 ausführlich auseinandergesetzt: Tierwohl, Ernährungsethik und Nachhaltigkeit aus evangelischer Sicht. Ein Impulspapier der Kammer der EKD für nachhaltige Entwicklung, EKD-Texte 133, September 2019
Essen wir die Welt
Ernährung der Zukunft - Eine Ausstellung zum Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin 2017
Im Jahr des Reformationsjubiläums nimmt die agu mit ihrer Ausstellung einen Bezug zu Leben und Wirken des Reformators Martin Luther. Die Herausforderungen einer zukunftsfähigen Ernährung werden daher ausgehend von und im Gegenüber zu den Ernährungsgewohnheiten im Hause Luther dargestellt.
Die Ausstellung umfasst sieben Plakate:
- Früher war alles oeko
- Zur rechten Zeit vom rechten Ort
- Flächenfresser Fleischkonsum
- Meer gleich leer
- Martin Luther hatte eine ‚süße grüne Schafsnase‘ – und Sie?
- Verschwenden beenden
- 10 Tipps für eine klimafreundliche Ernährung
Quellen, Kontakte und Info zu den Plakaten:
- „Früher war alles oeko“
http://www.lda-lsa.de/forschung/weitere_projekte/lutherarchaeologie/
Dapper, A. (2008). Zu Tisch bei Martin Luther. (H. Meller, Hrsg.) Halle (Saale): Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt.
Döhle, H.-J. (2007). Schwein, Geflügel und Fisch - bei Luthers zu Tisch. (H. Meller, Hrsg.) Archäologie in Sachsen-Anhalt, Sonderband 6, S. 169-186.
Priloff, R.-J. (2015). Frühneuzeitliche Tierreste vom Grundstück der Familie Jakob Luder in Mansfeld. (H. Meller, Hrsg.) Forschungsberichte des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle, 8, S. 321-369.
Schlenker, B. (2015). Ein bemerkenswerter Kellerbefund im Elternhaus Martin Luthers. Befunde und Funde der Frühen Neuzeit aus Mansfeld. (H. Meller, Hrsg.) Forschungsberichte des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle, 8, S. 263-306.
- „Zur rechten Zeit vom rechten Ort“
Das Klima Kochbuch, Franckh-Kosmos, Stuttgart, 2015
- „Flächenfresser Fleischkonsum“
Anders als im Hause Luther züchten wir die Tiere, deren Fleisch wir essen, nicht mehr vor der eigenen Haustüre. Fleischproduktion ist ein internationales Geschäft – zum Teil in hochgradiger Arbeitsteilung.
Würden die Futtermittel, die wir benötigen, um die Menge an Fleisch zu produzieren, die wir in Deutschland essen, alle in Deutschland produziert, bräuchte es eine Anbaufläche so groß wie Rheinland-Pfalz. De facto „weiden“ unsere Rinder auf Flächen im Amazonasbecken und in anderen Teilen der Welt.
Fleischatlas 2014 - Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel
https://www.boell.de/de/2014/01/07/fleischatlas-2014?dimension1=oen
Fleisch frisst Land, WWF (Hrsg.), 4. unveränderte Auflage, Berlin 2014.
Download: http://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/fleisch/fleisch-frisst-land/
- „Meer gleich leer“
http://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/vernuenftig-einkaufen/einkaufsratgeber-fisch/
http://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/beifang/beifangopfer/
- „Martin Luther hatte eine ‚süße grüne Schafsnase‘ – und Sie?“
Erhalternetzwerk Obstsortenielfalt (im Pomologen-Verein e.V.), Bundesgeschäftsstelle, Ulrich Kubina, Husumer Strafl e 16, 20251 Hamburg
Landesverband Erwerbsobstbau Baden-Württemberg e.V. (im Landesbauernverband B.-W.), Bopserstraße 17, 70180 Stuttgart, Telefon: 0711 / 2140-111, Telefax: 0711 / 2140-350, lveo@lbv-bw.de
Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee, Schuhmacherhof 6, D - 88213 Ravensburg-Bavendorf, Tel.: 0751-7903-0
- „Verschwenden beenden“
Zu gut für die Tonne:
www.zugutfuerdietonne.de
Faktenblatt zur Studie „Ermittlung der weggeworfenen Lebensmittelmengen und Vorschläge zur Verminderung der Wegwerfrate bei Lebensmitteln in Deutschland“, 2012 im Auftrag des BME
https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/ZuGutFuerDieTonne/_Texte/Studie_Zu-gut-fuer-die-Tonne.html
- „10 Tipps für eine klimafreundliche Ernährung“
http://www.kuehlschrank.com/energieeffizienzklasse/
Titelgrafik (angebissene Welt): Unter Verwendung von https://images.nasa.gov/#/details-epic-view-of-africa-and-europe-from-a-million-miles-away_19927967400_o.html von Heinrich Mühlenmeier
Graphische Gestaltung der Ausstellung: Michael Schlierbach, schlierbach@sacccade.de