AGU informiert sich über Wiedervernässung von Mooren

In Mecklenburg-Vorpommern sind die trockengelegten Moore für 30% der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Um diese Emissionen zu vermindern oder ganz zu stoppen, ist es besonders wichtig, die trockengelegten Moore wieder zu vernässen. Die Nordkirche hat deshalb in ihrem Klimaschutzplan 2022- 2027 diese Maßnahme mit aufgenommen.

Gruppenbild der AGU im Hochmoor

Tribsees, 11.10.2022

Auf der Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) führte die Exkursion ins Moor bei Tribsees. Fachkundig geleitet wurde diese Exkursion von Dr. Vytas Huth von der Universität Rostock. Die Exkursion startete direkt an der Trebel. Durch einen Blick auf die andere Straßenseite konnte Dr. Huth erläutern, wie das Moor vor der Wiedervernässung vor 30 Jahren aussah, als es noch landwirtschaftlich genutzt wurde. Insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg wurden in der damaligen DDR wie auch in der Bundesrepublik viele Moore trockengelegt, um so landwirtschaftliche Nutzfläche zu gewinnen. Es wurde ein genaues Kataster der Moore angelegt.

Das Moor bei Tribsees hat sich als Flusstalmoor nach der letzten Eiszeit in ca. 10.000 Jahren aufgebaut und besitzt eine beachtliche Mächtigkeit von bis zu acht Metern. In dieser Torfschicht wurde eine große Menge Kohlenstoff eingelagert. Durch die Trockenlegung kam dieser wieder mit dem Sauerstoff aus der Luft in Berührung, so dass er sich mit dem Sauerstoff verband und als Kohlendioxid wieder zum Treibhaus-Effekt beiträgt.

In Mecklenburg-Vorpommern sind die trockengelegten Moore für 30% der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Um diese Emissionen zu vermindern oder ganz zu stoppen, ist es besonders wichtig, die trockengelegten Moore wieder zu vernässen. Die Nordkirche hat deshalb in ihrem Klimaschutzplan 2022- 2027 diese Maßnahme mit aufgenommen. Dr. Huth erläuterte sehr anschaulich, welche Prozesse dann in den folgenden Jahren zu beobachten sind. Diese Prozesse sind noch nicht abgeschlossen und werden von der Universität wissenschaftlich aufgezeichnet und analysiert. So konnten die Umweltbeauftragten der Gliedkirchen der EKD aus ganz Deutschland ihr Wissen über die Moore erweitern.