Für die Kirchen sind Fragen des Tierwohls und der Tierethik von hoher Bedeutung, geht es doch um Grundfragen des Verhältnisses von Mensch und Tier, das aus christlich-ethischer Perspektive ein Verhältnis der Mitgeschöpflichkeit ist.
- Menschen und Tiere sind Geschöpfe Gottes, sie tragen beide den gleichen von Gott geschenkten Lebensatem (Ps 104,10-18).
- Menschen und Tiere stehen beide unter den Segens- und Schutzverheißungen Gottes (Gen 9,16).
- Die biblischen Friedensvisionen für eine neue Welt schließen die Tiere ausdrücklich mit ein (Jes 65,17ff).
Diese biblische Perspektive der engen Verbundenheit von Mensch und Tier haben sowohl die Schöpfungstheologie als auch der konziliare Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in den 1980er Jahren mit guten Gründen nachdrücklich unterstrichen.
Frage doch das Vieh, das wird dich’s lehren, und die Vögel unter dem Himmel, die werden dir’s sagen, oder die Sträucher der Erde, die werden dich’s lehren, und die Fische im Meer werden dir’s erzählen. Wer erkennte nicht an dem allen, dass des HERRN Hand das gemacht hat, dass in seiner Hand ist die Seele von allem, was lebt, in seiner Hand auch der Geist im Leib eines jeden Menschen? (Hiob 12, 7-10)