Nordkirche beschließt Klimaschutzplan 2022-2027

Die Landessynode der Nordkirche hat im Februar 2022 auf Ihrer 13. Tagung ehrgeizige Klimaschutzziele beschlossen. Mit dem neuen Klimaschutzplan soll das Ziel, als Nordkirche 2035 CO2-bilanziell neutral zu sein, nachjustiert und stärker vorangetrieben werden.

Schwerpunkt Klima
Das Thema Klima, Schwerpunkt dieser Tagung im digitalen Raum, zog sich als roter Faden durch die drei Tage. Zum Auftakt am Donnerstag warb Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt im vorab aufgezeichneten Gottesdienst, Klimaschutz als genuine Aufgabe der Kirche zu begreifen und sich als Kirche dazu in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen: „Im Blick auf das Leben auf unserem Planeten brauchen wir eine neue Ethik. Für diese ist es zentral, in neuer Weise zu beschreiben, was Menschsein heute heißt: von sich selbst absehen und sich mäßigen können, ein Maß finden für sich selbst, damit die Zukunft des Lebens auf der Erde offen und voller Möglichkeiten auch für kommende Generationen alles Lebendigen bleibt.“
Auch der Bericht aus dem Sprengel Schleswig und Holstein am Donnerstag legte den Fokus auf das Klima. In seinem teils als Video eingebrachten Beitrag stellte Bischof Gothart Magaard einen Querschnitt an „Mut-mach“-Projekten aus dem Sprengel Schleswig und Holstein vor. Bischof Magaard: „Die nächste Dekade wird der entscheidende Zeitraum sein, um dramatische Veränderungen im globalen Klima abzuschwächen beziehungsweise noch dramatischere Kippeffekte im Klima zu verhindern. Dies gilt auch für uns als Nordkirche: Es geht darum, jetzt die entscheidenden Schritte zu gehen.“
Magaard stellte den Landessynodalen ebenfalls den „Klimaschutzplan 2022-2027“ vor, der am Freitag mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Mit dem neuen Klimaschutzplan soll das Ziel, als Nordkirche 2035 CO2-bilanziell neutral zu sein, nachjustiert und stärker vorangetrieben werden. So soll der Energiebedarf der mehr als 5.000 beheizten Gebäude bereits bis 2027 um 30 Prozent reduziert und zu 50 Prozent auf erneuerbare Energieträger umgestellt werden. Bis 2035 soll die Umstellung auf erneuerbare Energieträger komplett vollzogen sein.
Die Präsidentin von „Brot für die Welt“ und der Diakonie Katastrophenhilfe in Berlin, Dr. Dagmar Pruin, betonte am Donnerstag in ihrer Videobotschaft: „Der Klimawandel verlangt, unsere Lebens- und Wirtschaftsweise so zu gestalten, dass sie im Einklang mit den Bedürfnissen unserer gesamten Welt stehen. Der klimafreundliche Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft muss den Prinzipien von gemeinsamer Verantwortung, gegenseitiger Solidarität und Gerechtigkeit genügen. Alle Staaten leisten zukünftig ihren fairen Beitrag. Und auch Kirchen und Partnerorganisationen gestalten ihren Weg zur Klimaneutralität. Ich weiß, dass auch die Nordkirche sich diesen Herausforderungen stellt.“

Aus: Pressemitteilung der Ev.-Luth. Kirche in  Norddeutschland vom 26. Februar 2022 anlässlich der 13. Tagung der II. Landessynode.