Kühlturm hinter Strassenschild "Ökostrom"

Kernenergie

Kirchliche Äußerungen zum Ausstieg aus der Kernenergie

Kirchliche Aussagen zu Kernenergie und Endlagerproblematik

Die weitere Nutzung der Kernenergie birgt neben der nicht gelösten Endlagerung des dabei anfallenden Atommülls, durch die Möglichkeit der Verbreitung von waffenfähigem atomaren Material und durch die nach wie vor gegebene und bei steigendem Alter der Anlagen wohl zunehmende Gefahr eines „größten anzunehmenden Unfalls“ auch in der „Restlaufzeit“ bis 2022 nicht abschätzbare Gefahren in sich.  
Die Lasten, Gefahren und Kosten einer verfehlten Energiepolitik werden vorwiegend die uns nachfolgenden Generationen zu tragen haben. Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wirtschaftswissenschaftler warnten in einer Erklärung aus dem Jahre 2009 vor einer verfehlten Politik einer Energieversorgung durch Kohle- und Kernkraftwerke, da deren externe Kosten enorm sein und die nur einmal zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen für Maßnahmen verbraucht werden, die letztendlich zu einem Scheitern führen dürften, da die energiepolitisch notwendigen Ziele der Eindämmung des Klimawandels bis zum Jahre 2050 auf diesem Weg nicht erreicht werden können.

aus: Anmerkungen zur Energiepolitik nach der Katastrophe von Fukushima (2012)

Die Kirchen in Deutschland haben sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder mit Fragen der Kernenergiepolitik befasst. Eine vollständige Übersicht kann hier nicht gegeben werden.

Exemplarisch verweisen wir

- auf die Publikation
Anmerkungen zur Energiepolitik nach der Katastrophe von Fukushima (2012)
Zwei Mitglieder der Kammer für nachhaltige Entwicklung der EKD, Prof. Dr. Hans Diefenbacher und Uwe Meinhold, haben einen Text zur Energiewende erarbeitet, in dem sie auch ausführlich auf die Thematik der Nutzung von fossilen Brennstoffen zur Energieerzeugung eingehen. Der Rat der EKD hat diesen Text positiv aufgenommen.

- auf den Beschluss der EKD-Synode aus November 2011
Beschluss zur Endlagersuche und zu weiteren Atommülltransporten nach Gorleben
Darin heißt es
"... die Synode [bittet] den Rat der EKD, sich bei der Bundesregierung dafür einzusetzen,
– einen neuen Prozess der Standortsuche ergebnisoffen und unter Partizipation der betroffenen Bevölkerung in mehreren Regionen durchzuführen,
– den für Ende November geplanten Castortransport nach Gorleben abzusagen und
– keine weiteren Zwischenlagerungen in Gorleben vorzunehmen."

- auf eine Pressemitteilung der AGU aus Oktober 2011
Verzicht auf Castor-Transport nach Gorleben
Darin heißt es: "... Die Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der EKD (AGU) begrüßt den nunmehr erreichten Konsens, bis spätestens zum Jahre 2022 alle für die Energiegewinnung genutzten Kernkraftwerke in Deutschland abzuschalten und vom Netz zu nehmen. Es sollte jedoch intensiv geprüft werden, ob nicht doch ein früherer Ausstieg realisiert werden kann, der nach vorliegenden wissenschaftlichen Gutachten möglich wäre."

- auf einen Hintergrundartikel aus dem Jahr 2003 von Prof. Dr. Hans Diefenbacher, ehemaliger Umweltbeauftragter des Rates der EKD:
Zum Auswahlverfahren für Endlagerstandorte
Auszug aus dem Buch "Und sie sahen eine neue Erde", Gudrun Kordecki, Britta Rook, Wilhelm Wegner (Hg.), Institut für Kirche und Gesellschaft, Iserlohn 2003

Nachrichten zu Klima, Energie und Umweltmanagement

"Die allenfalls geringfügigen Entlastungen, die auf dem Energiemarkt zu erwarten wären, würden die Risiken, die ein Weiterbetreiben der Anlagen mit sich bringen würde, nicht wettmachen. Überall dort, wo die Anteilswerte etwas über 10 % liegen, lassen sich Substitute finden – schwierig wird es beim hohen Anteil der mit Gas beheizten Wohnungen. Eine…

Das Zusammenleben in Deutschland und weltweit muss ökologisch und sozial gerecht gestaltet werden, wenn wir auch in Zukunft in Frieden leben wollen – davon ist ein breites Bündnis von Umwelt- und Sozialverbänden überzeugt. Am 23. Juni 2022 hat es zehn Thesen zur sozialökologischen Transformation vorgestellt, die zur Diskussion anregen sollen, wie…

Um die Ziele der bereits auf der Herbstsynode 2021 beschlossenen „Klimaschutzkonzeption 2040 der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW)“ zu erreichen, müssen kirchliche Gebäude in den kommenden Jahren massiv reduziert und nachhaltig saniert werden. Der dafür notwendige Prozess wird jetzt in Gang gesetzt.

Die Landessynode der Nordkirche hat im Februar 2022 auf Ihrer 13. Tagung ehrgeizige Klimaschutzziele beschlossen. Mit dem neuen Klimaschutzplan soll das Ziel, als Nordkirche 2035 CO2-bilanziell neutral zu sein, nachjustiert und stärker vorangetrieben werden.

Unzählige Gespräche, Veranstaltungen, bis zu 800 mitpilgernde Schüler*innen – dieser 5. Ökumenische Klimapilgerweg war von seiner Beteiligung und von seiner öffentlichen Resonanz her absolut beeindruckend und ein großer Erfolg.

Die Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg hat im November 2021 beschlossen, ein Klimaschutzgesetz zu erarbeiten. Die Ziele des Integrierten Klimaschutzkonzeptes von 2012 sollen aktualisiert werden, Maßnahmen auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität sollen verbindlich geregelt werden.

In dem nun veröffentlichen Sachstandsbericht zum Klimaschutz in der EKD und ihren Gliedkirchen formulieren die Autor/innen Empfehlungen für wirksamen Klimaschutz

„Wir dürfen unsere wunderbare Natur nicht zerstören“: Rat der EKD unterbricht am 24.09.2021 seine Sitzung zur Teilnahme am Klima-Aktionstag

 

Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen hat im November 2019 ihr Klimaversprechen abgegeben. Das erklärte Ziel: Klimaneutral bis 2040. Um das zu erreichen, hat die EKvW ein Gutachten in Auftrag gegeben.

Ein zivilgesellschaftliches Bündnis hat Handlungsempfehlungen für eine sozial gerechte und ökologische Mobilitätswende erarbeitet.