Mobilität ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Allerdings steigt der Energieeinsatz auch stetig an: etwa 30 % der CO2-Emissionen stammen aus dem Strassenverkehr. Hinzu kommen weitere Schadstoffe, die Umwelt und Gesundheit belasten sowie der Lärm. Leider zeigen technische Fortschritte keine ausreichenden Effekte. Das Transportaufkommen in Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen ist größer, als man vermutet. Vor dem Hintergrund des Treibhauseffekts, der umwelt- und gesundheitsschädigenden Wirkungen und dem absehbaren Ende des preiswerten fossilen Rohstoffs Erdöl sind wir darin einig, dass zukünftig Ressourcen schonende und effizientere Konzepte für Transport und Verkehr im kirchlichen Bereich entwickelt werden müssen.
Mobilität verändern
Bahn-Tagesreisen in 2 Jahrhunderten: 1840 - 2040
Auf dem Ev. Kirchentag 2015 präsentierte die AGU auf Postern die Dimension des Reisens mit der Bahn. Moderne Verkehrsmittel verkürzen den zur Raumüberwindung erforderlichen Zeitaufwand. Gemessen in Zeiteinheiten 'schrumpft' der Raum. Dieses Schrumpfen kann durch sogenannte "Zeitkarten" sichtbar gemacht werden. In Zeitkarten werden die Elemente einer Karte so dargestellt, dass der Abstand zwischen zwei Punkten nicht proportional zur räumlichen Distanz zwischen ihnen ist wie bei topographischen Karten, sondern proportional zur Reisezeit zwischen ihnen. Diese Änderung des Kartenmaßstabs führt zu Verzerrungen der Karte gegenüber dem 'gewohnten' Kartenbild.
Das Portal Mobilität der AGU gab Anregungen und Impulse zur Veränderung der eigenen Mobilität zum Mitmachen. Der Start erfolgte im Rahmen der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit 2014 des Rates für nachhaltige Entwicklung. Auf dem Evangelischen Kirchentag 2015 in Stuttgart präsentierte sich die AGU mit Postern zur Mobilität. Die Besucher am Stand der AGU konnten an einem Quiz zur Mobilität mit dem Fahrrad teilnehmen. Das Portal wurde 2015 vom Rat für nachhaltige Entwicklung als Projekt der Werkstatt-N ausgezeichnet.
Durch die Eisenbahnen wird der Raum getötet, und es bleibt uns nur noch die Zeit übrig. Hätten wir nur Geld genug, um auch letztere anständig zu töten! In viereinhalb Stunden reist man jetzt nach Orléans, in ebenso viel Stunden nach Rouen. Was wird das erst geben, wenn die Linien nach Belgien und Deutschland ausgeführt und mit den dortigen Bahnen verbunden sein werden! Mir ist als kämen die Berge und Wälder aller Länder auf Paris angerückt. Ich rieche schon den Duft der deutschen Linden; vor meiner Türe brandet die Nordsee.
Heinrich Heine in Paris, 1843