Am Rand eines Getreidefeldes blühen blaue Kornblumen

Vielfältige Landwirtschaft

Auch das kirchliche Pachtland kann einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten

Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt auf kirchlichem Pachtland

  • in der EKvW

Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) hat nach intensiven Diskussionen mit Landwirt*innen, Kirchenmitgliedern und zivilgesellschaftlichen Gruppen eine Handreichung: “Kriterien zur Verpachtung von Kirchenland in der Evangelischen Kirche von Westfalen“ erarbeitet. Die Broschüre wurde in enger Kooperation mit dem Projekt Fairpachten der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe erstellt. Die Handreichung gibt Presbyterien und Gemeindeleitungen praktische und praxisnahe Tipps für die Verpachtung ihres Kirchenlandes mit dem Schwerpunkt:Wie kann Artenvielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen erhalten und gefördert werden?

  • In der Nordkirche

In der Nordkirche, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, führen die Kirchenkreise die übergeordnete Aufsicht über die Verpachtungsvorgänge auf Gemeindeebene. Nach Ablauf von Pachtverträgen (in der Regel nach 12 Jahren) können die verpachtenden Kirchengemeinderäte Einfluss auf ökologische Aspekte der Bewirtschaftung nehmen. Dies kann mit Absprachen, schriftlichen Vereinbarungen oder Anpassungen der Pachtverträge geschehen. Ein verantwortungsvolles Zusammenwirken von kirchlicher Liegenschaftsverwaltung, den Kirchengemeinden und Landwirt*innen kann also eine große Veränderung bewirken - hin zu einer Landwirtschaft, in der die Schöpfungsvielfalt stärker bewahrt wird.

Ausführlichere Informationen bietet das Infoportal Kirchenland

Das primäre Ziel einer zukunftsfähigen Landwirtschaft kann
nicht ausschließlich darin bestehen, steigende Erträge zu
erwirtschaften. Vielmehr muss durch eine angepasste Bewirt-
schaftung ein optimaler Ertrag bei nachhaltigem Einkommen
der Bauern und Bäuerinnen angestrebt werden, z. B. durch den  
Anbau klimaangepasster Sorten (verringerter Wasserverbrauch)
bei gleichzeitigem Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, Artenvielfalt,
und Vermeidung von Erosion. Das ist durch standortgerechten
Landbau und seine Förderung möglich.

Zitat aus: Zukunftsfähige Landwirtschaft unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeit. Ein Beitrag zur Diskussion (EKvW 2019)
 

 

Plastik verunreinigt landwirtschaftliche Böden

Weltweit werden jährlich mehr als 400 Millionen Tonnen Plastik produziert. Schätzungsweise ein Drittel allen Plastikmülls findet dabei seinen Weg in Böden oder Binnengewässer. Ein Großteil dieser Plastikteile zerfällt in Partikel kleiner als fünf Millimeter, also in Mikroplastik, und weiter in Nanopartikel mit einer Größe von weniger als 0,1 Mikrometer. Die Verschmutzung durch Mikroplastik an Land ist dabei viel größer als in den Meeren – sie wird je nach Umgebung auf das vier- bis 23-fache geschätzt. Ein wichtiger Faktor zur Verbreitung von Mikroplastik ist beispielsweise Abwasser. 80 bis 90 Prozent der darin enthaltenen Partikel, etwa von Kleiderfasern, verbleiben im Klärschlamm. Dieser wird häufig als Dünger auf Felder ausgebracht, wodurch jährlich viele Tausend Tonnen Mikroplastik auf unseren Böden landen.

Quelle: https://www.igb-berlin.de/news/unterschaetzte-gefahr-mikroplastik-auf-dem-trockenen

Grafik zeigt gefundene Plastikpartikel in Äckern, aus Plastikatlas 2019

Die Grafik zeigt Plastikfunde auf bayerischen Äckern. Quelle: Plastikatlas 2019

Plastik auf kirchlichem Pachtland vermeiden

Bei der Bewirtschaftung von kirchlichem Pachtland sollte die Verwendung von Plastik nach Möglichkeit vermieden werden. Die Aufbringung von Klärschlamm - eine mögliche Quelle für Mikroplastik - ist dort generell untersagt.

Aktuelle Nachrichten zu biologischer Vielfalt

Wie geht unsere Gesellschaft mit Nutztieren um? Welche Auswirkungen hat das auf die Umwelt und die globale Entwicklung? Was sagt die Bibel zum Verhältnis zwischen Mensch und Tier?

Im Rahmen eines vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderten Projekts erarbeitete ein ökumenisches Team kirchlicher Umweltbeauftragter mehrere Publikationen mit dem Fokus auf den Schutz der biologischen Vielfalt in den Kirchen. "Vielfalt als Gewinn" stellt Best Practice-Beispiele aus der kirchlichen Arbeit vor.

Aus theologisch-biblischer Sicht geht es um die Liebe des Schöpfers zu allem, was lebt.

Kirchen in Europa aktiv für Artenschutz

Bausteine für die kirchliche Bildungsarbeit zur Biodiversität

Ökumenische Arbeitshilfe für den Gottesdienst